Die Bildungsbereiche sind in unserer ganzheitlichen Pädagogik immer mit einbezogen:

1. Bewegung

Bewegung macht Kindern Freude. Um sich gesund entwickeln zu können, brauchen Kinder täglich Gelegenheit, sich zu bewegen. Bewegung wirkt sich unter anderem positiv auf die körperliche, organische und geistige Entwicklung aus. Die Wahrnehmung wird geschult, das Denken angeregt und somit die Intelligenz gefördert.

Der kindliche Organismus benötigt zur Ausbildung leistungsfähiger Organe genügend Reize. Durch die Bewegung erwirbt das Kind motorische Grundfertigkeiten, lernt sie zu beherrschen und gelangt so zu seiner Bewegungssicherheit. Die Motorik ermöglicht erst, dass wir mit anderen Menschen in Kontakt treten und mit ihnen Informationen austauschen können. Emotionen lassen sich durch Bewegung ausdrücken. Sich bewegen heißt: Die Welt erobern!

Wir geben den Kindern viele Gelegenheiten, sich im Kindergarten zu bewegen. Die Kinder erfahren viele abwechslungsreiche und pädagogische Angebote und Möglichkeiten, um ihr ureigenes Bedürfnis nach Bewegung ausleben zu können.

"Bewegung ist eine elementare Form des Denkens"

(Gerd E. Schäfer)

 


2. Sprache und Kommunikation

Die Bedeutung der Sprache als wichtigstes zwischenmenschliches Kommunikationsmedium ist unbestritten. Sie ist das zentrale Mittel, Beziehungen zu ihrer Umwelt aufzunehmen und sich in ihr verständlich zu machen. Sprachentwicklung beginnt mit der Geburt, erfolgt kontinuierlich im sozialen Umfeld und ist nie abgeschlossen. Die Entwicklung der Sprache ist sehr eng mit der Entwicklung der Identität und Persönlichkeit eines Menschen verbunden. Sprache und Kommunikationsfähigkeiten sind grundlegende Voraussetzungen für die emotionale und kognitive Entwicklung von Kindern. Hier haben die Bezugspersonen eine wichtige Vorbildfunktion (Sprachvorbild, Mimik, Gestik).

Damit die Kinder eine möglichst gute Sprachkompetenz und Kommunikationsfähigkeit erlangen, bieten wir ihnen in einem sprachanregenden Umfeld viele Übungsfelder an.

"Sprache ist der Schlüssel zur Welt"

(Wilhelm von Humboldt)

 

 

3. Körper, Gesundheit, Ernährung

Die Bildungsbereiche Körper, Gesundheit und Ernährung sind eng miteinander verbunden und bilden eine Einheit in unserer pädagogischen Praxis. Körperliches und seelisches Wohlbefinden ist eine grundlegende Voraussetzung für die Entwicklung und Bildung und ein Grundrecht von Kindern. Wir vermitteln gesundheitsbewusstes Verhalten und Handeln in alltäglichen Situationen, damit die Kinder zu eigenverantwortlichen Menschen für sich und ihre Mitmenschen werden. Hierzu gehört auch ein guter sozialer Umgang.

 

 

4. Mathematische Bildung

Unsere Welt steckt voller Mathematik. Viele Kinder lieben es, Dinge zu zählen, übertreffen sich beim Aufsagen der Zahlwortreihe, benutzen gerne Abzählreime oder sind fasziniert von großen Zahlen. Kinder nehmen beim Klettern, Toben und Verstecken verschiedene räumliche Perspektiven ein und experimentieren beim Bauen mit geometrischen Formen. Spiel- und Alltagsgegenstände werden in vielfältiger Weise geordnet oder klassifiziert, verglichen oder benannt. Muster können gezeichnet, gefaltet und ausgeschnitten werden. Die Dimension von Zeit wird in unterschiedlichen Situationen erfahrbar (z.B. Tag und Nacht, Jahreszeiten, Geburtstag). Kinder machen erste Erfahrungen beim Messen und Wiegen sowie beim Umgang mit Geld. Mathematik ist in enger Verbindung zur Sprache, Naturwissenschaft, Technik, Ästhetik, Kunst, Kultur, Musik, Bewegung, Rhythmus, Tanz und Sport zu sehen. Wir lassen die Kinder in ihren Lernprozessen mit allen Sinnen und spielerisch mit mathematischen Inhalten experimentieren, damit sie einen kreativen und freudigen Umgang mit Mathematik entwickeln. Die gesamte Einrichtung und Umgebung sowie Alltags- und Spielmaterialien können zu mathematischen Anregungen genutzt werden.

 

 

5. Medien

Kinder wachsen mit den verschiedensten Medien auf und nutzen diese je nach Verfügbarkeit in ihrer Lebenswelt. Als Medien sind hierbei sowohl die neuen Medien wie Internet, Computer, Handy etc. zu verstehen als auch die traditionellen oder herkömmlichen Medien wie Bilderbücher, CD´s, Zeitungen, Fernsehen usw. Sie sind ein Teil ihrer Kinderkultur. Wir wollen Orientierungskompetenzen stärken, positive Potentiale nutzen und in unserer Einrichtung Medien gezielt und dosiert einsetzen, da das Medienspektrum nie Ersatz für Spiel oder Zuwendung sein darf.

 

 

6. Ökologische Bildung

Pflanzen, Tiere und Menschen leben gemeinsam auf unserer Erde. Alle sind voneinander abhängig, brauchen sich gegenseitig, stehen in Wechselbeziehungen zueinander. Kinder lernen in unserer Einrichtung ihre Umwelt mit allen Sinnen zu erfahren und sie als unersetzlich und verletzbar wahrzunehmen. Die Kinder erfassen Naturzusammenhänge dort, wo diese unmittelbar zu beobachten sind, z. B. auf unserem naturnahen Spielplatz oder bei unseren Wald- und Wiesenwochen. Die Kinder entwickeln durch den bewussten Umgang mit der Natur ein ökologisches Verantwortungsgefühl und einen Einblick in den Natur- und Umweltschutz. So lernen sie Ressourcen wahrzunehmen und zu schätzen. Unser Wunsch ist es, den Kindern die Schönheit unserer Schöpfung nahe zu bringen, um sie gemeinsam zu bewahren.

"Der kreativste Künstler ist die Natur"

(Andreas Tenzer)

 

 

7. Naturwissenschaftlich - technische Bildung

Frühe naturwissenschaftliche und technische Bildung trägt wesentlich dazu bei, den persönlichen Bezug der Kinder zu ihrer Umwelt zu festigen und sich in unserer hochtechnisierten Welt besser zurecht zu finden. Kinder zeigen ein hohes Interesse an Alltagsphänomenen der Natur und Technik. Sie bekommen bei uns die Möglichkeit in Bezug zu ihrem Lebensalltag zu forschen und zu experimentieren. Mit diesen Experimenten greifen wir die kindliche Neugierde auf und wecken den Forscherdrang der Kinder. Wir möchten den Kindern auf spielerische Weise erste naturwissenschaftliche Kenntnisse vermitteln und regen die Kinder zu weiteren, intensiven Fragen an. Sie erkennen erste logische Zusammenhänge im biologischen, physikalischen, chemischen und technischen Bereich. Diese Fragen zu formulieren und selbst Antworten darauf zu finden ist eine wichtige Grundlage für ihre Entwicklung. Auf die gewonnenen Erkenntnisse kann das Kind im Leben immer wieder zurückgreifen.

"Das Erstaunen ist der Beginn aller Naturwissenschaften"

(Aristoteles)

 

 

8. Musisch - ästhetische Bildung

Musikalische, gestalterische und künstlerische Kompetenz förden wir, indem wir die kreative Energie der Kinder zulassen.

8.1 Musik

Jedes Kind zeigt von Geburt an Interesse an Tönen, Geräuschen und Klängen in seiner Umwelt. Mit Neugier und Faszination begegnen die Kinder der Welt der Musik und setzen Gehörtes spontan in Bewegung um. In unserer Einrichtung erfahren die Kinder Musik als Quelle von Freude und Entspannung, als Beitrag zu gemeinschaftlichem Tun und Fühlen, als traditionelles Medium zur Vermittlung von Geschichten und Wissen. Aber auch als spielerisches Experimentier- und Lernfeld, das viel Freiraum zur Kreativität zulässt. Wir sehen musikalische Erziehung auch immer in Verbindung mit sprachlicher Entwicklung und Formen körperlichen Ausdrucks.

8.2 Gestalten

Kinder haben den Drang, sich bildlich auszudrücken. Dabei haben sie die Möglichkeit, ihre Erfahrungen, Erlebnisse und ihr Wissen darzustellen. Dieses erleichtert ihnen, Dinge zu verstehen, einzuordnen und zu verarbeiten. Gleichzeitig werden Selbstvertrauen und Selbstwahrnehmung geschult. In unserem pädagogischen Alltag geht es uns um das Gestalten an sich und nicht um die Erstellung eines fertigen Produkts. Wir möchten den Kindern für den spielerischen und kreativen Umgang mit ihren Ideen, Vorstellungen und frei gewählte Materialien genügend Freiraum bieten.

 

 

9. Religion und Ethik

Jedes Kind hat ein Recht auf Religion, religiöse Bildung und bringt Offenheit und Neugier für religiöse Fragen mit. Unsere Arbeit basiert auf dem katholischen Glauben und dem vorbildlichen Leben Jesu. Die Kinder sollen eine positive Gottesbeziehung aufbauen. Wir möchten jedes Kind mit seinen Stärken und Schwächen, seinen Freuden, Ängsten und seiner Traurigkeit, also in seiner ganzen Einmaligkeit annehmen. Wir glauben, nur wer selbst geliebt und angenommen wird, ist auch fähig andere zu lieben und so anzunehmen, wie sie sind. Im täglichen Zusammenleben mit den Eltern und den Erzieherinnen macht das Kind diese wichtigen Erfahrungen. Dadurch kann es Vertrauen in sich und zu anderen aufbauen und die bedingungslose Liebe Gottes spüren. Unseren Kindern wollen wir erfahrbar machen, dass unsere Welt von Gott erschaffen ist. Wir möchten den Kindern Dankbarkeit und Freude an der Schöpfung vermitteln und sie somit zu einem verantwortungsvollen Umgang mit ihrer Umwelt befähigen. In der großen Kindergartengemeinschaft feiern wir die Feste des Kirchenjahres und geben den Kindern somit Orientierung. Wir singen, beten und feiern Gottesdienste, so entwickeln Kinder ein Gefühl für Gemeinschaft. Wir erzählen den Kindern von Jesus, damit sie eine lebendige Beziehung zu ihm und seinem Leben aufbauen können. Zu unserem christlichen Menschenbild gehört auch Respekt und Achtung gegenüber anderen Glaubens- und Lebensentscheidungen. Religiöse Bildung und ethische Orientierung sind miteinander verbunden und Teil der allgemeinen und ganzheitlichen Bildung.

 

 

10. Soziale, kulturelle und interkulturelle Bildung

Mit Beginn der Kindergartenzeit treffen die Kinder auf eine neue Form der Gemeinschaft (Kindergruppe). Sie erfahren, jeder hat eine individuelle Lebensgeschichte, eine eigene Meinung und unterschiedliche Bedürfnisse. Das soziale Miteinander in einer (Kinder) Gruppe erfordert ein konstruktives Konfliktverhalten, eine Auseinandersetzung und Abstimmung mit Anderen und das Eintreten für die eigenen Interessen. Ein gesundes Selbstbewusstsein ist dafür Voraussetzung. Die Kinder lernen im Kindergarten Kinder und Familien aus anderen Kulturkreisen kennen. So können sie ihr eigenes Leben mit dem anderer Menschen vergleichen, Unterschiede feststellen und tolerieren. Wir möchten den Kindern in Projekten verschiedene Kulturen und Traditionen näher bringen.